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Bestattung von Carin Göring bei Eberswalde

Eberswalde. Die sterblichen Überreste der bereits 1931 in Schweden verstorbenen Ehefrau von Reichsminister Hermann Göring werden aus Schweden über Sassnitz nach Eberswalde überführt.

Der Buckower Lokalanzeiger berichtet, dass der Sonderzug am Bahnhof in Eberswalde von der dortigen Bevölkerung sowie der Landespolizei, der SA und der SS empfangen worden. Die Überführung wurde dann mit dem Auto nach „Carinhall“ fortgesetzt. In der dort eigens errichten Gruft fand schließlich das feierliche Begräbnis von Carin Göring in Anwesenheit fast aller Reichs- und Staatsminister und Staatssekretäre sowie Adolf Hitlers und dessen Stellvertreter Rudolf Heß statt.

Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 74 vom 21. Juni 1934 (39. Jahrgang).

Anmerkung: Hermann Göring (1893 – 1946) war einer der führenden Politiker des NS-Regimes und maßgeblich an der Ausschaltung und systematischen Verfolgung der Opposition beteiligt. Er war für die Gründung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) sowie die Einrichtung der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager verantwortlich. Göring war einer der Hauptbeteiligten des Holocaust, der systematischen Ermordung von mehr als sechs Millionen Jüd*innen. Er wurde als einer der Hauptkriegsverbrecher in den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilt, beging jedoch vor der Vollstreckung Selbstmord.

Seine Privatresidenz „Carinhall“, benannt nach seiner Frau Carin, ließ Göring nördlich von Groß Schönebeck bauen. Nachdem dort eine Gruft für seine bereits 1931 verstorbene Ehefrau errichtet wurde, lies er ihre sterblichen Überreste 1934 von Schweden nach Deutschland überführen und dort bestatten. In „Carinhall“ befand sich zudem auch die hauptsächlich aus Raub- und Beutekunst bestehende Kunstsammlung Görings.

Eberswalde wurde einige Male von Hitler und Göring besucht. Beide wurden Ehrenbürger der Stadt.

Weiterführende Links und Literatur:

Hermann Göring

Kaule, M. 2012: Brandenburg 1933-1945. Der historische Reiseführer. Berlin. S.31. (Hier ist das Datum der Bestattung allerdings fälschlicherweise mit Juli 1934 angegeben.)