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Hitlergruß beim Potsdamer Magistrat

Potsdam. Der Buckower Lokal-Anzeiger informiert darüber, dass der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam, Rauscher anordnet, dass sämtliche Beamt*innen und Angestellte des Magistrats Potsdam mit dem Hitlergruß durch Erheben des rechten Armes zu grüßen haben. Auch außerhalb des Dienstes sei dieser Gruß auszuführen.

Quelle: Buckower Lokal-Anzeiger: Waldsieversdorfer Zeitung; Zeitung für die Märk. Schweiz, Nr. 91 vom 27. Juli 1933 (38. Jahrgang).

Anmerkung: 1926 führten Parteimitglieder der NSDAP den „Hitlergruß“ als sogenannten „deutschen Gruß“ ein. Nach der Machtübertragung an die Nazis wurde der „Hitlergruß“ im öffentlichen Leben von allen erwartet. Er war elementarer Bestandteil des Personenkults um Adolf Hitler, denn er suggerierte, dass alle Deutschen einheitlich hinter dem „Führer“ stünden. In den letzten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft konnte das Nichterwidern des Hitlergrußes sogar bestraft werden.

Obwohl die Nazis es häufig bestritten, hatten sie den Gruß, bei dem der rechte Arm mit flacher Hand auf Augenhöhe schräg nach oben gestreckt wurde, von den italienischen Faschist*innen übernommen. Diese führten ihren Gruß wiederum auf den sogenannten römischen Gruß aus der Zeit des Römischen Reiches zurück. Beim „Hitlergruß“ wurde neben dem Strecken des Armes „Heil Hitler“ oder „Sieg Heil“ gesprochen beziehungsweise geschrien. Vorformen dieses Grußes waren bereits bei der antisemitischen Thule-Gesellschaft gebräuchlich.

Weiterführende Links:

Wie entstand der Hitlergruß

Exponat: „Der Sinn des Hitler-Grußes“ (Zeitschrift)