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Regelmäßiges Vorlesen von „Mein Kampf“

Schwedt (Oder). Bei einer Mitgliederversammlung der NSDAP-Ortsgruppe Schwedt am 2. Dezember 1933 ermahnt Ortsgruppenleiter Stämmler zur „gegenseitigen Erziehung im nationalsozialistischen Sinne“ und verkündet, dass von nun an in jeder Mitgliederversammlung ein Abschnitt aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“ vorgelesen werden soll, „damit der Nationalsozialismus, so wie er sein soll, auch von allen recht verstanden wird“.

Quelle: Schwedter Tageblatt, Vierradener Tageblatt, Heimatzeitung und Nachrichtenblatt, Nr. 283 vom 4. Dezember 1933 (40. Jahrgang).

Anmerkung: Hitlers politisch-ideologische Programmschrift „Mein Kampf“ erschien 1925 und 1926 in zwei Bänden. Hitler stellte darin seinen Werdegang zum Politiker, aber vor allem seine Weltanschauung und sein politisches Programm dar. Unter anderem führte er aus, dass das Ziel zukünftiger Außenpolitik die Schaffung von sogenanntem Lebensraum für das deutsche Volk in Osteuropa sein sollte. Auch das antisemitische Programm Hitlers nimmt großen Raum ein: Er behauptete, dass Deutschland den Ersten Weltkrieg nicht verloren hätte, wenn man „12.000 oder 15.000 Juden unter Giftgas gehalten hätte“ und forderte die damals versäumte Ausrottung der jüdischen Bevölkerung. Die Leser*innen des Buches dürften über die tatsächliche nationalsozialistische Politik also nicht überrascht worden sein. „Mein Kampf“ wurde bis 1945 über 12,5 Millionen Male verkauft beziehungsweise verschenkt. Wie viele Deutsche das Buch tatsächlich gelesen haben, ist bis heute umstritten.

Weiterführende Links:

Hitlers „Mein Kampf“ – Von der „Abrechnung“ zum „Buch der Deutschen“